Thomas Pompe | +43.670.7010802 | info_at_einfach-mehr.at
Theoretische Grundlagen

Theoretische Grundlagen

Hier erfährst du mehr über die Theoretischen Grundlagen der Outdoor-Workshops und welche wissenschaftlichen Theorien die Qualität der Trainings stützen.

Das wichtigste dabei zur Anwendung kommende Instrument ist die Frage. Die richtige Frage zur richtigen Zeit hat die Kraft, unser Denken in eine neue Richtung zu lenken. Die Antworten auf die Fragen muss und darf jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer für sich selbst finden. Der Trainer agiert also nicht als “Lehrer”, sondern Prozessmoderator, der Teilnehmer_innen den Rahmen zur Selbsterkenntnis bietet.

Grundlagen der Workshops zur Stressbewältigung

Allen Trainings zur Stressbewältigung liegt das Gesundheitsförderungsprogramm “Gelassen und sicher im Stress” von Dr. Gert Kaluza zugrunde. Dieses Programm ist seit vielen Jahren erprobt und wurde in zahlreichen Studien evaluiert.

Die dort behandelten Themen wurden zu einem Großteil in die Module meiner Outdoor-Workshops übernommen. Allerdings habe ich, um die Übungen und Anleitungen für den Outdoor-Einsatz nutzbar zu machen, geringfügige methodische Adaptierungen vorgenommen.

Die Workshop-Reihen beinhalten jeweils ein Mentaltraining, ein Problemlösetraining und ein Genusstraining. Im Format Dem Stress entgehen gibt es für jedes Thema einen Workshop-Tag, im Format Leben in Balance werden die Themen an unterschiedlichen Tagen wiederkehrend behandelt. Es handelt sich um unterschiedliche didaktische Zugänge.
Das Workshop-Format Leben in Balance wurde auch durch Elemente des berufsbezogenen Gruppenprogramms “Stressbewältigung am Arbeitsplatz (SBA)” (Hillert, Koch und Hedlund) inspiriert, das auch in der stationären Behandlung psychosomatischer Patienten in Deutschland evaluiert wurde.

Kognitive Stressbewältigung

= Mentaltraining zur Entwicklung förderlicher Denkmuster und Einstellungen

Zielgruppe

Ein Mentaltraining ist insbesondere für Menschen mit hoher Resignationstendenz bei Misserfolg (RTM) zu empfehlen. Das sind in der Regel Menschen des
  • Risikotyps A1 => bei denen die Resignation durch überhöhte Erwartungen entsteht
  • Risikotyps B2 => bei denen die Resignation durch enttäuschte Erwartungen entsteht

Inhalte

  • Die Rolle von Bewertungen im Stressgeschehen
  • Stressverschärfende und förderliche Einstellungen erkennen
  • Förderliche Denkmuster entwickeln & verankern

Ablauf

Das Mentaltraining läuft in vier Schritten ab
  1. Stressverschärfende Denkmuster identifizieren (-> Erkenntnis: “so ticke ich”)
  2. Stressverschärfende Denkmuster problematisieren (-> Erkenntnis, was daran gefährlich ist)
  3. Stressverschärfende Denkmuster in stressvermindernde transformieren
  4. Stressvermindernde Denkmuster verankern & wirksam machen

Instrumentelle Stressbewältigung

= Problemlösetraining zur Entwicklung der Fähigkeit, Stresssituationen wahrzunehmen, anzunehmen und zu verändern

Zielgruppe

Menschen mit niedriger Offensiver Problembewältigung (OPB) und hoher Resignationstendenz bei Misserfolg (RTM). Das sind in der Regel Menschen mit Symptomen erlernter Hilflosigkeit.

Inhalte

  • Persönliche Stressoren identifizieren & innere Achtsamkeit herstellen
  • Ideen zur Bewältigung finden und sammeln
  • Den eigenen Weg finden
  • Konkrete Schritte planen & im Alltag handeln

Ablauf

  1. erarbeiten einer Problemlösestrategie (kognitiv) -> “Es macht Sinn, in einer bestimmten Situation etwas bestimmtes zu machen”
  2. wiederherstellen der Problemlösekompetenz (behavioral) -> “Man kann ja doch etwas machen”
  3. etablieren einer Problemlösungsorientierten Grundhaltung -> “nicht wegschauen, sondern hinschauen”

Regenerative Stressbewältigung

= Genusstraining zur (Rück-)besinnung auf Ressourcen und richtige Erholung

Zielgruppe

  • Menschen des Risikotyps A 1 => haben keine Zeit
  • Menschen des Risikotyps B 2 => erholen sich nicht mehr
  • Freizeitstressler => Personen die zwar Dinge machen, die erholsam wären, das aber nicht genießen, sondern als Wettkampf betrachten

Inhalte

  • Richtige Erholung
  • Angenehmes Erleben im Alltag
  • Genuss-ABC
  • Planung als stützende Struktur

Wissenschaftliche Grundlagen dieser Methoden

  • Neurobiologie, Stressforschung & transaktionales Stressmodell (Lazarus, Hüther, Kaluza, Burisch)
  • Akzeptanz- und Commitment-Therapie ACT (S. Hayes), Rational emotive Therapie (Ellis), kognitive Verhaltenstherapie
  • Achtsamkeit (Kabatt-Zin)
  • Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM)

Literatur (Auswahl)

Burisch, Matthias. 2013.
Das Burnout-Syndrom: Theorie der inneren Erschöpfung. 5., überarb. Aufl. 2014. Berlin Heidelberg: Springer.
Hüther, Gerald. 2013.
Biologie der Angst: Wie aus Streß Gefühle werden. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Kaluza, Gert. 2011.
Stressbewältigung: Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung. 2., vollst. überarb. Aufl. Berlin: Springer.
Wagner-Link, Angelika. 2010.
Verhaltenstraining zur Stressbewältigung. 6., vollst. überarb. Neuausgabe. Stuttgart: Klett-Cotta.

  1. Als Risikotyp A werden Personen eingstuft, die sich unter Druck vollständig der Aufgabenbewältigung widmen.
  2. Als Risikotyp B werden Personen eingestuft, die sich unter Belastung zurückziehen, sich in der Freizeit aber auch nicht (mehr) erholen können.

Grundlagen der Workshops zur Resilienz

Resilienz-Training

= Steigerung der Fähigkeit, Krisen unter Rückgriff auf persönliche Ressourcen zu meistern und als Anlass für persönliche Entwicklung zu nutzen

Das Konzept der Resilienz beruht im Wesentlichen auf
- den 3 Grundhaltungen: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung
- und den 4 Fähigkeiten: Selbstregulation, Verantwortung übernehmen, Beziehungen gestalten, Zukunft gestalten

Zu diesen Themen werden je nach Workshop-Format in unterschiedlicher Intensität, Detailliertheit und Dauer, Übungen zur Selbstreflexion und Selbsterfahrung durchgeführt.

Grundlagen

  • Lebenssinn (Antonovsky, Frankl, Lukas)
  • Positive Psychologie (Seligmann, Tomoff, Schnell)
  • Resilienz (Wellensiek, Maehrlein, Gruhl, Kaluza)

Literatur (Auswahl)

Gruhl, Monika. 2018.
Resilienz – die Strategie der Stehauf-Menschen: Krisen meistern mit innerer Widerstandskraft. 1. Auflage. HERDER spektru. Freiburg: Verlag Herder.
Kaluza, Gert. 2014.
Salute! Was die Seele stark macht: Programm zur Förderung psychosozialer Gesundheitsressourcen. 2. Aufl. Leben lernen 242. Stuttgart: Klett-Cotta.
Lukas, Elisabeth. 2011.
Der Schlüssel zu einem sinnvollen Leben: die Höhenpsychologie Viktor E. Frankls. München: Kösel.
Maehrlein, Katharina. 2014.
Die Bambusstrategie: den täglichen Druck mit Resilienz meistern. 4. Aufl. Offenbach: GABAL.
Schnell, Tatjana. 2016.
Psychologie des Lebenssinns. Berlin Heidelberg: Springer.
Seligman, Martin E. P. 2015.
Wie wir aufblühen: die fünf Säulen des persönlichen Wohlbefindens. 2. Auflage. Goldmann 22111. München: Goldmann.
Tomoff, Michael. 2017.
Positive Psychologie – Erfolgsgarant oder Schönmalerei? Kritisch hinterfragt. Berlin: Springer.
Wellensiek, Sylvia Kéré. 2017.
Handbuch Resilienztraining: Widerstandskraft und Flexibilität für Unternehmen und Mitarbeiter: nach der Methode H.B.T. Human Balance Training. 2. Auflage. Weinheim Basel: Beltz.
Design created by Th.Pompe, © 2020